06 - Der blaue Weg der Wüste
Das Innere des Hauses wirkte wesentlich größer, als es von außen den Anschein machte. Auch die Licht durchfluteten Innenhöfe mit ihren Springbrunnen und den kleinen Pflanzungen waren nicht von außen zu vermuten gewesen. Menschen in langen Roben, die verdächtigt nach Magiern oder Hexern aussahen, gingen geschäftig ihren Aufgaben nach. An den Türen und Eingängen standen orientalisch wirkende Menschen mit ebenso orientalisch scheinenden Waffen und Rüstungen. Immer noch im Staunen begriffen wurden unsere Freunde von einem Diener zu einer besonders eindrucksvollen und kostbaren Tür geführt und eingelassen und schon vernahmen unsere immer noch verstörten Freunde den Klang ihrer Namen. Auf einem Diwan ihnen gegenüber saß ein älterer Mann, das schulterlange, weiße Haar umrahmte das dunkelhäutige Gesicht mit den strahlend blauen und wachen Augen, die dem blau seines Gewandes in nichts nachstanden. Erwartungsvoll schaute er unsere Freunde an und seufzte dann vernehmlich : „ Ihr habt also die Sphäre verloren.“ Endlich rissen sich unsere Freunde aus dem Staunen. Nach einer abfälligen Bemerkung über die Qualität von Abdul von Breor verlangte Suhl zu wissen, was der dort eigentlich wollte, wenn er doch nicht mal gegen einen Besen ankäme. Abu l Hikma überlegte: „Ich sollte ihn auspeitschen lassen.“ Ganz erschrocken, was er nun angerichtet hatte warft Suhl ein, dass doch auch der neuerliche Besuch einer Hexenschule eine gute Strafe sei. Aber Abu l Hikma lies sich nicht abbringen und verlangte erneut zu wissen, wie die Sphäre in die Hände von Tarinis dem Roten kommen konnte. Breor wollte schon ansetzen sein kleines Missgeschickt zu erklären, aber Suhl fiel ihm ins Wort: „Wir mussten für ihn arbeiten. Er hat unseren Anführer umbringen lassen [...] Wir hatten keine Andere Wahl, da könnt ihr auch den Hauptmann fragen, DEN könntet ihr doch auspeitschen lassen“ Suhl blickte hoffnungsvoll. Aber auch darüber ging Abu l Hikma mit Gelassenheit hinweg, scheinbar ganz versessen darauf unseren Freunden zu erklären was es mit der Sphäre auf sich hatte. So erfahren sie, dass es eigentlich 4 Sphären waren: Seele des Wassers, die jedoch in den Meeren verlorengegangen ist, die Seele des Sturms wurde im Krieg zerstört, was wohl auch besser so ist, die Seele der Erde verschwand, als Silnadim, die Blase, auftauchte, die Seele von Farvold ist also die letzte bekannte Sphäre, die ein großes
Machtpotential in den Händen Tarinis' darstellte. Abu l Hikma gab zwar nach einigen Einwänden von Suhl zu, dass diese auch in seinen Händen ein großes Machtpotential sei, dass dies aber weniger schlimm sei als in den Händen von Tarinis. Abu l Hikma setzte zu einer längeren Erklärung an: „Nach dem Ende der Welt, als die Überlebenden darum kämpften, ihre
Existenz wieder aufzurichten, gab es einige besondere Wesen auf der Welt. Einige wurden vom Krieg in die Welt gerufen. Einige waren schon vor dem Krieg da. Manche blieben unverändert, einige wurden durch die Magie zu etwas völlig anderem. Die Götter sind
tot, aber an irgendetwas müssen die Völker glauben, wollen die Völker glauben. Daher bildeten sich mancherorts... Kulte um diese Wesen. Um einige von ihnen...“ An dieser Stelle brach er unvermittelt ab. „Ich stelle es euch also frei zu Tarinis zurückzukeh...“ Aber der Rest seines Satzes ging im entschiedenen NEIN der Gruppe unter. Abu l Hikma räusperte sich „... oder einige Aufgaben für mich zu erfüllen.“ Ihre Antwort erwartete er zum Mittag des kommenden Tages. Bis dahin sollten sie sich in seinem Haus wie Zuhause fühlen. Höflich bedankten sich Suhl und Kuli. Als unsere Freunde schon im Rausgehen begriffen waren merkte Abu l Hikma an, dass es ihnen auch freistand die Reinigungsmöglichkeiten zu benutzen. Und so wiesen ihnen die Diener den Weg zum nicht minder luxuriös ausgestatteten Bad. Jeder ließ es sich nun nach seinen eigenen Vorstellungen gut gehen. Nachdem Breor auch mal unter der Rüstung sauber war streifte er durchs Haus und sah sich die Rüstungen der Wächter genauer an. Als er gerade an einem Speer besonders viel Interesse zeigte, fiel ihm ein junger Mann auf, der fluchend mit der Inventarliste hinter leeren Tischen stand. Eine „einfühlende“ Fragetaktik brachte zutage, dass der Junge Mann, der sich mit Valen vorgestellt hatte, von „Stimmlosen (blaue und geräuschlose Kreaturen) überfallen worden war und sich erkenntlich zeigen würde, wenn er seine Waren wieder bekäme. Angespornt durch die lockende Belohung, holte Breor den Rest der Truppe und zusammen mit Valen machten sie sich zu der Stelle des Überfalls, ein paar Stunden vor dem Ortsausgang gelegen, auf. Zwischen dem zersplitterten Holz entdeckte Suhl Spuren in nord- westliche Richtung. Valen verabschiedete sie mit der Warnung nicht zu weit nördlich zu gehen, weil niemand von dem dort lebenden Elfenvolk zurückkehre. Träumerisch sah Suhl ins blau „Vielleicht weil es da so schön ist...“ Nach zwei Stunden stolperten unsere Helden unvermittelt in ein scheinbar ausgestorbenes Lager aus 10 flachen Zelten. Abietis belehrte den Rest aber eines besseren. 10 blaue Gestalten beobachteten unsere Freunde wachsam aber nicht feindselig mit gezogenen Waffen. Ein ungewisses flüstern machte sich in Abietis’ Kopf breit. Jegliche Kommunikationsversuche, ob verbal oder nonverbal scheitern allerdings bis eine Stimmlose, eine junge Frau, auf se zukam: „ Sie können nicht sprechen, nur über Gedanken“ Suhl: „ Aber ihr könnt sprechen....“ Die blaue Frau verwandelte sich in Kyril. „Was für ein billiger Trick!“, entwand es sich Suhls Kehle, aber unbeeindruckt fuhr die Stimmlose mit ihren Verwandlungen fort.“ Wir sind nur hier, weil einer der Bewohners Armenos von euch beraubt worden ist. Wir möchten nur das zurückholen, was ihr ihm gestohlen habt.“ Wagte Suhl die Flucht nach vorn. Die Stimmlose Frau erklärte, dass ihr Stamm jene Gegenstände zur Jagt bräuchte. Während sie sprach, deutete sie mit einer ausladenden Armbewegung auf die karge Steppe. „Wir geben euch diese Dinge gerne, wenn wir einen Ausgleich für sie erhalten.“ Suhl zögerte nicht lange und bot seinen Langbogen und selbst Breor war bereit zwei seiner Adamantitknochen den Stimmlosen zu überlassen. Die Stimmlose schüttelte den Kopf. „das ist zu wenig. Wir brauchen Knochen oder Holz.“ Mit einem glitzern in den Augen sah sie zu Abietis. Kulin setzte den Spekulationen ihrer Reisegefährten, wo man denn Holz oder Knochen herbekäme, ein Ende, indem sie die Stimmlose fragte, wo sie denn sonst Holz oder Knochen herbekämen. Die Beschreibung des Weges, den ihnen die Stimmlose beschrieben hatte, führte zu einem Elefantenfriedhof. Er stellte sich als eine Plattgetrampelte Grube heraus, in der unzählige Knochen in den unterschiedlichen Größen lagen. Leichter Nebel zog über das Gelände. Alles schien ruhig, aber trotzdem fühlten sich unsere Helden, als ob sie jemand beobachten würde. Plötzlich flüsterte Suhl zu seinen Kameraden: „Drei menschliche Gestallten in Fellen beobachten uns.“ Sie zögerten, aber die Befellten griffen nicht an und so begann Suhl Knochen aufzusammeln. Doch gerade als seine Hand einen Knochen aufheben wollte, sirre eine Wurfaxt geradewegs auf seine Hand zu und schlug ihm das Stück Knochen aus der hand. Kulin wollte versuchen das Problem mit Diplomatie zu lösen, es waren ja schließlich genug Knochen für alle da. Ihr Versuch wurde mit verschiedenen, unfreundlichklingenden und leider vollkommen unverständlichen Rufen quittiert. In Ermangelung anderer Optionen wagten unsere Abenteurer einen neuerlichen versuch der gewaltlosen und friedlichen Annäherung, indem sie langsam mit vorgehaltenen Händen auf die Gestallten zuschritten. Aber diese hielten scheinbar wenig von gewaltloser Einigung und schleuderten wieder ihre Wurfäxte, begleitet von den gleichen unfreundlichen und unverständlichen Lauten wie beim ersten Mal. Kulin gelang es nach langer Anstrengung die Rufe zu übersetzten, sie lies sich doch nicht von drei gestallten in schlechter Kleidung einschüchtern. Leider waren sie wirklich so unfreundlich wie sie sich angehört hatten. Eine gewaltfreie Lösung war nun undenkbar geworden und so blies man nach langer und zäher Diskussion zum Angriff. Suhl zückte als erster seinen Bogen. Schoss.... ein schmerzerfüllter Schrei teilte die Luft. Doch ehe sich unsere Helden über den Treffer freuen konnten flogen ihnen auch schon die Äxte um die Ohren. Abietis, Nicodemus und Breor stürmten tapfer nach vorn., Kulin und Suhl hielten derweil die Wildelfen in Schach. Der Kampf wollte sich aber nicht entscheiden. Mal hatte die eine, mal die andere Seite die Oberhand. Nach einigem Hin und Her griff auch Suhl in den Nahkampf ein und endlich schien sich so etwas wie ein Sieg abzuzeichnen. Als der Kampf entschieden war und nur noch ein Wildelf mehr wankte als stand, hatte Breor das Training an seiner linken Körperhälfte abgeschlossen und war nun auch kampfbereit( Es handelt sich hierbei wohl, um eine uralte Kampftechnik, die von Generation zu Generation in seiner Familie weitergegeben wird. Es geht dabei nämlich darum den Gegner aufs höchste zu verwirren, indem man sich so viel Schaden wie möglich selbst zufügt, damit dieser den potentiellen Angreifer nicht mehr als Gefahr sieht und sich somit sicher fühlt.) Nachdem die Wunden des Kampfes gepflegt worden waren, machten unsere Helden die Knochen fertig zum Abtransport. Wie selbstverständlich packten Abietis und Breor die Leichen der Elfen und schmissen sie in den Schlitten aus einem Elefantenschädel zu den anderen Knochen. „Oh nein, die bleiben hier.“, protestierte Suhl lautstark. „Doch.“, nickten die beiden. Plötzlich stürzte Suhl nach vorn, seine Waffe auf Breor gerichtet und schnitt ihm ein Stück seines Bartes ab. „Die bleiben hier!“, betonte er erneut. „Versuch das noch mal und du bist Geschichte.“, grollte Breor bedrohlich, den Hammer fest in der hand und zum Schlag bereit. „ Das werden wir ja sehen.“, drehte sich Suhl um und würdigte den Zwerg keines Blickes mehr. Der Rückweg bot genug Raum über den Sinn und Unsinn der mitgenommenen Elfenleichen zu diskutieren. Aber im Gegensatz zu Suhl wussten die Stimmlosen den Sinn dieser Leichen genau zu bestimmen, trotzdem schlugen unsere Freunde die Einladung zum Abendessen lieber aus, ließen sich die gestohlenen Gegenstände aushändigen und schickten sich an den Rückweg anzutreten.
Valen konnte sein Glück kaum fassen. Diese Abenteurer hatten ihm wirklich seine waren wiederbeschafft. Und so lud er sie in die Taverne ein, um dort alles weitere zu besprechen. Diese Gelegenheit zum kostenfreien Besäufnis konnten sich Abietis und Breor einfach nicht entgehen lassen. Sofort bestellten sie das teuerste auf der karte- Drachenbräu. Kaum stand das Gebräu auf dem Tisch, stürzten die beiden sich schon den Inhalt ihrer Krüge die kehle hinunter. Die Warnungen der Wirtin hallten leicht in ihren Ohren wider. Abietis und Breor hatten sich allerdings erst warm getrunken und verlangten zum Erstaunen aller Einheimischen nach einer zweiten Runde. Derweil übernahmen Suhl und Kulin das Geschäftliche und handelten mit Valen die Belohnung aus. „Ich biete euch 1500 Goldstücke, 8 sehr nützliche tränke, oder aber ein Stab der Feuererschaffung.“ Beide wogen gründlich die Vor- und Nachteile der einzelnen Angebote ab und entschieden sich dann für den Stab. Suhl gingen aber die Tränke nicht aus dem Kopf. Hecktisch suchte er nach irgendetwas, was er gegen die Tränke eintauschen könnte. Doch noch bevor er auch nur das Spinnenamulett näher in Erwägung ziehen konnte, hatte es sic Breor, der das Besäufnis mit einem beachtlichen Alkoholspiegel beendet hatte, gegriffen. Selbst im Vollrausch konnte er erkenne, dass Suhl das Ding lieber nicht aus der hand geben sollte. Auch de funktionstüchtige Prothese aus Adamantit war weit das doppelte wert. Und so versuchte Suhl, der nun schon doch etwas gereizt war, den Preis für die Tränke zu drücken. „Was kosten die denn einzeln...“, versuchte er es, besann sich dann aber schnell, „Ach vergiss es, ich kauf die ja eh nicht.“ Die geduld von Valen schien nun ach überstrapaziert und so konnte er sich ein „Pack!“ nicht mehr verkneifen. So schnell wie er Bekanntschaft mit Suhls Faust machte, konnte er gar nicht gucken. Alle Versuche ihn zu beruhigen verliefen ins Leere, er attackierte weiter den hilflosen Valen. Der Rest der Gruppe entschieden sich lieber die Taverne unauffällig zu verlassen, um nicht noch in eine Schlägerei verwickelt zu werden. Das Ende vom Lied war ein halb bewusstlos geprügelter Suhl, der von Abietis aus der Taverne getragen werden musste. Wer konnte denn auch Ahnen, dass Valen so viele Freunde hatte. Suhls Gemüt hatte sich jedoch noch lange nicht abgekühlt, sodass er sogar Kulin Vorwürfe machte, dass sie ihm nicht geholfen habe. Erschöpft von den Ereignissen der letzten tage beschlossen unsere nun etwas geknickten Helden ins Bett zu gehen und Suhl nicht mehr aus den Augen zu lassen.
Pünktlich um 12 Uhr wurden unsere Freunde wieder in den prachtvollen Raum des Vortages ein. Jeder von ihnen hatte nun einen eigenen Diwan und erlesene Speisen vor sich. Abu l Hikma kam ohne Umschweife zum Thema:“ Wie habt ihr euch entschieden, rot oder blau?“ „Blau!“, schallte es wie aus einer Kehle. „Ja... das riech ich.“ Keiner lachte. So machte sich Abu l Hikma mit dem ursprünglichen Thema weiter. „Eure Aufgabe ist es an verschiedene Orte Jassallas zu reisen, um Tarinis’ Position zu schwächen und seinen Orden zu untergraben. Meine rechte Hand Ar-Arkhôr wird euer Ansprechpartner sein. Er wird euch in die Nähe der betreffenden Orte teleportieren können. Diese sind erstens: der größte Rekrutierungsposten , zweitens: eine geheime Tempelanlage, in der er seine Artefakte aufbewahrt, drittens: eine Sklavengrube, wo Metall abgebaut wird und viertens: ein Portal, von dem er- sagen wir mal- Hilfe bezieht.“ Nach kurzem Hin und her entschieden sich unsere Freunde für die geheimen Tempelanlage. Doch bevor es losgehen konnte, mussten noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Breor hatte bald eingesehen, dass er den Mund, Kulin das Kettenhemd aus Grünstahl umzuschmieden, den Mund etwas zu voll genommen hatte. Glücklicherweise konnte der örtliche Schmied aushelfen und so hatte Kulin nach drei Tagen ein schönes und passendes Kettenhemd. Breor versuchte nun noch das sein Gepäck noch ein wenig zu dezimieren, doch bei dem versuch die Adamantitknochen einzuschmelzen, befreite der Schmied einen 400 Jahre alten nackten und vor allem verwirrten Mann, der sich nach wiederholtem Fragen als „Logan“ vorstellte. Nach langer Überredung, bei der Alkohol keine geringe Rolle gespielt hatte, erklärte sich Logan halbwegs glaubhaft bereit unseren Freunden bei der kommenden Aufgabe zu helfen. Und nachdem Suhl und Breor Hauptmann Auriel noch einen Besuch abgestattet hatten, dem dam sich Suhls Laune erstaunlich schnell verbessert hatte, brachen unsere Helden und der nun bekleidete Logan zu neuen Taten auf.
[Lena]
Machtpotential in den Händen Tarinis' darstellte. Abu l Hikma gab zwar nach einigen Einwänden von Suhl zu, dass diese auch in seinen Händen ein großes Machtpotential sei, dass dies aber weniger schlimm sei als in den Händen von Tarinis. Abu l Hikma setzte zu einer längeren Erklärung an: „Nach dem Ende der Welt, als die Überlebenden darum kämpften, ihre
Existenz wieder aufzurichten, gab es einige besondere Wesen auf der Welt. Einige wurden vom Krieg in die Welt gerufen. Einige waren schon vor dem Krieg da. Manche blieben unverändert, einige wurden durch die Magie zu etwas völlig anderem. Die Götter sind
tot, aber an irgendetwas müssen die Völker glauben, wollen die Völker glauben. Daher bildeten sich mancherorts... Kulte um diese Wesen. Um einige von ihnen...“ An dieser Stelle brach er unvermittelt ab. „Ich stelle es euch also frei zu Tarinis zurückzukeh...“ Aber der Rest seines Satzes ging im entschiedenen NEIN der Gruppe unter. Abu l Hikma räusperte sich „... oder einige Aufgaben für mich zu erfüllen.“ Ihre Antwort erwartete er zum Mittag des kommenden Tages. Bis dahin sollten sie sich in seinem Haus wie Zuhause fühlen. Höflich bedankten sich Suhl und Kuli. Als unsere Freunde schon im Rausgehen begriffen waren merkte Abu l Hikma an, dass es ihnen auch freistand die Reinigungsmöglichkeiten zu benutzen. Und so wiesen ihnen die Diener den Weg zum nicht minder luxuriös ausgestatteten Bad. Jeder ließ es sich nun nach seinen eigenen Vorstellungen gut gehen. Nachdem Breor auch mal unter der Rüstung sauber war streifte er durchs Haus und sah sich die Rüstungen der Wächter genauer an. Als er gerade an einem Speer besonders viel Interesse zeigte, fiel ihm ein junger Mann auf, der fluchend mit der Inventarliste hinter leeren Tischen stand. Eine „einfühlende“ Fragetaktik brachte zutage, dass der Junge Mann, der sich mit Valen vorgestellt hatte, von „Stimmlosen (blaue und geräuschlose Kreaturen) überfallen worden war und sich erkenntlich zeigen würde, wenn er seine Waren wieder bekäme. Angespornt durch die lockende Belohung, holte Breor den Rest der Truppe und zusammen mit Valen machten sie sich zu der Stelle des Überfalls, ein paar Stunden vor dem Ortsausgang gelegen, auf. Zwischen dem zersplitterten Holz entdeckte Suhl Spuren in nord- westliche Richtung. Valen verabschiedete sie mit der Warnung nicht zu weit nördlich zu gehen, weil niemand von dem dort lebenden Elfenvolk zurückkehre. Träumerisch sah Suhl ins blau „Vielleicht weil es da so schön ist...“ Nach zwei Stunden stolperten unsere Helden unvermittelt in ein scheinbar ausgestorbenes Lager aus 10 flachen Zelten. Abietis belehrte den Rest aber eines besseren. 10 blaue Gestalten beobachteten unsere Freunde wachsam aber nicht feindselig mit gezogenen Waffen. Ein ungewisses flüstern machte sich in Abietis’ Kopf breit. Jegliche Kommunikationsversuche, ob verbal oder nonverbal scheitern allerdings bis eine Stimmlose, eine junge Frau, auf se zukam: „ Sie können nicht sprechen, nur über Gedanken“ Suhl: „ Aber ihr könnt sprechen....“ Die blaue Frau verwandelte sich in Kyril. „Was für ein billiger Trick!“, entwand es sich Suhls Kehle, aber unbeeindruckt fuhr die Stimmlose mit ihren Verwandlungen fort.“ Wir sind nur hier, weil einer der Bewohners Armenos von euch beraubt worden ist. Wir möchten nur das zurückholen, was ihr ihm gestohlen habt.“ Wagte Suhl die Flucht nach vorn. Die Stimmlose Frau erklärte, dass ihr Stamm jene Gegenstände zur Jagt bräuchte. Während sie sprach, deutete sie mit einer ausladenden Armbewegung auf die karge Steppe. „Wir geben euch diese Dinge gerne, wenn wir einen Ausgleich für sie erhalten.“ Suhl zögerte nicht lange und bot seinen Langbogen und selbst Breor war bereit zwei seiner Adamantitknochen den Stimmlosen zu überlassen. Die Stimmlose schüttelte den Kopf. „das ist zu wenig. Wir brauchen Knochen oder Holz.“ Mit einem glitzern in den Augen sah sie zu Abietis. Kulin setzte den Spekulationen ihrer Reisegefährten, wo man denn Holz oder Knochen herbekäme, ein Ende, indem sie die Stimmlose fragte, wo sie denn sonst Holz oder Knochen herbekämen. Die Beschreibung des Weges, den ihnen die Stimmlose beschrieben hatte, führte zu einem Elefantenfriedhof. Er stellte sich als eine Plattgetrampelte Grube heraus, in der unzählige Knochen in den unterschiedlichen Größen lagen. Leichter Nebel zog über das Gelände. Alles schien ruhig, aber trotzdem fühlten sich unsere Helden, als ob sie jemand beobachten würde. Plötzlich flüsterte Suhl zu seinen Kameraden: „Drei menschliche Gestallten in Fellen beobachten uns.“ Sie zögerten, aber die Befellten griffen nicht an und so begann Suhl Knochen aufzusammeln. Doch gerade als seine Hand einen Knochen aufheben wollte, sirre eine Wurfaxt geradewegs auf seine Hand zu und schlug ihm das Stück Knochen aus der hand. Kulin wollte versuchen das Problem mit Diplomatie zu lösen, es waren ja schließlich genug Knochen für alle da. Ihr Versuch wurde mit verschiedenen, unfreundlichklingenden und leider vollkommen unverständlichen Rufen quittiert. In Ermangelung anderer Optionen wagten unsere Abenteurer einen neuerlichen versuch der gewaltlosen und friedlichen Annäherung, indem sie langsam mit vorgehaltenen Händen auf die Gestallten zuschritten. Aber diese hielten scheinbar wenig von gewaltloser Einigung und schleuderten wieder ihre Wurfäxte, begleitet von den gleichen unfreundlichen und unverständlichen Lauten wie beim ersten Mal. Kulin gelang es nach langer Anstrengung die Rufe zu übersetzten, sie lies sich doch nicht von drei gestallten in schlechter Kleidung einschüchtern. Leider waren sie wirklich so unfreundlich wie sie sich angehört hatten. Eine gewaltfreie Lösung war nun undenkbar geworden und so blies man nach langer und zäher Diskussion zum Angriff. Suhl zückte als erster seinen Bogen. Schoss.... ein schmerzerfüllter Schrei teilte die Luft. Doch ehe sich unsere Helden über den Treffer freuen konnten flogen ihnen auch schon die Äxte um die Ohren. Abietis, Nicodemus und Breor stürmten tapfer nach vorn., Kulin und Suhl hielten derweil die Wildelfen in Schach. Der Kampf wollte sich aber nicht entscheiden. Mal hatte die eine, mal die andere Seite die Oberhand. Nach einigem Hin und Her griff auch Suhl in den Nahkampf ein und endlich schien sich so etwas wie ein Sieg abzuzeichnen. Als der Kampf entschieden war und nur noch ein Wildelf mehr wankte als stand, hatte Breor das Training an seiner linken Körperhälfte abgeschlossen und war nun auch kampfbereit( Es handelt sich hierbei wohl, um eine uralte Kampftechnik, die von Generation zu Generation in seiner Familie weitergegeben wird. Es geht dabei nämlich darum den Gegner aufs höchste zu verwirren, indem man sich so viel Schaden wie möglich selbst zufügt, damit dieser den potentiellen Angreifer nicht mehr als Gefahr sieht und sich somit sicher fühlt.) Nachdem die Wunden des Kampfes gepflegt worden waren, machten unsere Helden die Knochen fertig zum Abtransport. Wie selbstverständlich packten Abietis und Breor die Leichen der Elfen und schmissen sie in den Schlitten aus einem Elefantenschädel zu den anderen Knochen. „Oh nein, die bleiben hier.“, protestierte Suhl lautstark. „Doch.“, nickten die beiden. Plötzlich stürzte Suhl nach vorn, seine Waffe auf Breor gerichtet und schnitt ihm ein Stück seines Bartes ab. „Die bleiben hier!“, betonte er erneut. „Versuch das noch mal und du bist Geschichte.“, grollte Breor bedrohlich, den Hammer fest in der hand und zum Schlag bereit. „ Das werden wir ja sehen.“, drehte sich Suhl um und würdigte den Zwerg keines Blickes mehr. Der Rückweg bot genug Raum über den Sinn und Unsinn der mitgenommenen Elfenleichen zu diskutieren. Aber im Gegensatz zu Suhl wussten die Stimmlosen den Sinn dieser Leichen genau zu bestimmen, trotzdem schlugen unsere Freunde die Einladung zum Abendessen lieber aus, ließen sich die gestohlenen Gegenstände aushändigen und schickten sich an den Rückweg anzutreten.
Valen konnte sein Glück kaum fassen. Diese Abenteurer hatten ihm wirklich seine waren wiederbeschafft. Und so lud er sie in die Taverne ein, um dort alles weitere zu besprechen. Diese Gelegenheit zum kostenfreien Besäufnis konnten sich Abietis und Breor einfach nicht entgehen lassen. Sofort bestellten sie das teuerste auf der karte- Drachenbräu. Kaum stand das Gebräu auf dem Tisch, stürzten die beiden sich schon den Inhalt ihrer Krüge die kehle hinunter. Die Warnungen der Wirtin hallten leicht in ihren Ohren wider. Abietis und Breor hatten sich allerdings erst warm getrunken und verlangten zum Erstaunen aller Einheimischen nach einer zweiten Runde. Derweil übernahmen Suhl und Kulin das Geschäftliche und handelten mit Valen die Belohnung aus. „Ich biete euch 1500 Goldstücke, 8 sehr nützliche tränke, oder aber ein Stab der Feuererschaffung.“ Beide wogen gründlich die Vor- und Nachteile der einzelnen Angebote ab und entschieden sich dann für den Stab. Suhl gingen aber die Tränke nicht aus dem Kopf. Hecktisch suchte er nach irgendetwas, was er gegen die Tränke eintauschen könnte. Doch noch bevor er auch nur das Spinnenamulett näher in Erwägung ziehen konnte, hatte es sic Breor, der das Besäufnis mit einem beachtlichen Alkoholspiegel beendet hatte, gegriffen. Selbst im Vollrausch konnte er erkenne, dass Suhl das Ding lieber nicht aus der hand geben sollte. Auch de funktionstüchtige Prothese aus Adamantit war weit das doppelte wert. Und so versuchte Suhl, der nun schon doch etwas gereizt war, den Preis für die Tränke zu drücken. „Was kosten die denn einzeln...“, versuchte er es, besann sich dann aber schnell, „Ach vergiss es, ich kauf die ja eh nicht.“ Die geduld von Valen schien nun ach überstrapaziert und so konnte er sich ein „Pack!“ nicht mehr verkneifen. So schnell wie er Bekanntschaft mit Suhls Faust machte, konnte er gar nicht gucken. Alle Versuche ihn zu beruhigen verliefen ins Leere, er attackierte weiter den hilflosen Valen. Der Rest der Gruppe entschieden sich lieber die Taverne unauffällig zu verlassen, um nicht noch in eine Schlägerei verwickelt zu werden. Das Ende vom Lied war ein halb bewusstlos geprügelter Suhl, der von Abietis aus der Taverne getragen werden musste. Wer konnte denn auch Ahnen, dass Valen so viele Freunde hatte. Suhls Gemüt hatte sich jedoch noch lange nicht abgekühlt, sodass er sogar Kulin Vorwürfe machte, dass sie ihm nicht geholfen habe. Erschöpft von den Ereignissen der letzten tage beschlossen unsere nun etwas geknickten Helden ins Bett zu gehen und Suhl nicht mehr aus den Augen zu lassen.
Pünktlich um 12 Uhr wurden unsere Freunde wieder in den prachtvollen Raum des Vortages ein. Jeder von ihnen hatte nun einen eigenen Diwan und erlesene Speisen vor sich. Abu l Hikma kam ohne Umschweife zum Thema:“ Wie habt ihr euch entschieden, rot oder blau?“ „Blau!“, schallte es wie aus einer Kehle. „Ja... das riech ich.“ Keiner lachte. So machte sich Abu l Hikma mit dem ursprünglichen Thema weiter. „Eure Aufgabe ist es an verschiedene Orte Jassallas zu reisen, um Tarinis’ Position zu schwächen und seinen Orden zu untergraben. Meine rechte Hand Ar-Arkhôr wird euer Ansprechpartner sein. Er wird euch in die Nähe der betreffenden Orte teleportieren können. Diese sind erstens: der größte Rekrutierungsposten , zweitens: eine geheime Tempelanlage, in der er seine Artefakte aufbewahrt, drittens: eine Sklavengrube, wo Metall abgebaut wird und viertens: ein Portal, von dem er- sagen wir mal- Hilfe bezieht.“ Nach kurzem Hin und her entschieden sich unsere Freunde für die geheimen Tempelanlage. Doch bevor es losgehen konnte, mussten noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Breor hatte bald eingesehen, dass er den Mund, Kulin das Kettenhemd aus Grünstahl umzuschmieden, den Mund etwas zu voll genommen hatte. Glücklicherweise konnte der örtliche Schmied aushelfen und so hatte Kulin nach drei Tagen ein schönes und passendes Kettenhemd. Breor versuchte nun noch das sein Gepäck noch ein wenig zu dezimieren, doch bei dem versuch die Adamantitknochen einzuschmelzen, befreite der Schmied einen 400 Jahre alten nackten und vor allem verwirrten Mann, der sich nach wiederholtem Fragen als „Logan“ vorstellte. Nach langer Überredung, bei der Alkohol keine geringe Rolle gespielt hatte, erklärte sich Logan halbwegs glaubhaft bereit unseren Freunden bei der kommenden Aufgabe zu helfen. Und nachdem Suhl und Breor Hauptmann Auriel noch einen Besuch abgestattet hatten, dem dam sich Suhls Laune erstaunlich schnell verbessert hatte, brachen unsere Helden und der nun bekleidete Logan zu neuen Taten auf.
[Lena]
Myr - 7. Sep, 16:21
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